Viele Russlandreisen vermitteln dem Besucher aus dem Westen zwar touristische Sehenswürdigkeiten und Eindrücke, aber es handelt sich dabei um ein vorgefertigtes, für Westmenschen aufbereitetes Bild des Landes, das nur wenig erahnen lässt von dem eigentlichen Leben der russischen Gesellschaft, die sich gegenwärtig in einem starken Wandlungsprozess befindet.
Unsere Reise möchte gerade dieser russischen Wirklichkeit näher kommen. Deswegen werden wir uns nach einem zweitägigen Aufenthalt in Moskau (wo eben nicht der touristisch und politisch verseuchte Kreml besucht werden wird, sondern intimere, spirituellere Orte wie etwa das Andronikov-Kloster, in dem der Ikonenmaler Andrej Rubljov wirkte und starb) in die 160 km entfernte Stadt Tver an der Wolga begeben, einst Rivalin von Moskau. Dort werden vertiefende Vorträge und Gespräche stattfinden und von dort aus werden weitere Exkursionen unternommen, z.B. in das malerische Torzhok, per Schiff in das Wolga-Dörflein Orscha oder zum berühmten Kloster von Volokolamsk. Sie werden auch Eindrücke von Musik und Folklore erhalten. |
Der Schwerpunkt der Seminarreise liegt aber auf der Entdeckung der Gegenwart und der Überwindung jenes "Kulturschocks", den westliche Reisende oft in Russland erfahren. Denn Russland ist tatsächlich "anders", "anstrengend". Doch unter dem Dreck auf der Straße und dem mangelnden Komfort verbirgt sich eine "Perle". Es ist das Geheimnis von Schein und Sein, der Suche nach innerer Wandlungskraft und Metamorphose. Dr. Markus Osterrieder, Historiker aus München, wird Sie in spirituelle, kulturelle, geschichtliche und politische Zusammenhänge und Hintergründe der russischen Gesellschaft einführen. Dr. Elena Nitschiporovitsch, Kulturwissenschaftlerin und Russischlehrerin aus Tver, wird Ihnen anhand von alltäglichen Redewendungen, Laut und Klang den Genius der russischen Sprache näherbringen und mit Ihnen die "Alltagskultur" entdecken, auf der Strasse, dem Markt, dem Bahnhof, dem Schiff, während gemeinsamer Mahlzeiten bei russischen Gastgebern. So werden Sie in unserem Kurs kulturelle Unterschiede wie die zwischen Höflichkeit und Aufrichtigkeit, Zeit und Dauer, Raum und Unermessenheit selbst erleben und dadurch auch verstehen lernen, eingefahrene deutsche und russische Gewohnheiten in Frage zu stellen. Sie werden erfahren, was Russen und Deutschen von einander lernen könnten und was einer wahren Verständigung von Mensch zu Mensch dient. |
Die Reise richtet sich an Menschen, die ernsthaft an Russland interessiert sind und die auch am gewohnten mitteleuropäischen Komfort Abstriche machen können, die offen für Erlebnisse und Überraschungen sind, keine Phobie vor öffentlichen Verkehrsmitteln haben und sich auch gerne zu Fuß bewegen.
Für die Übernachtung in Tver gibt es zwei Varianten, eine einfache, billigere und eine komfortablere, teurere. Auch einfache Privatunterkünfte in Familien können gerne vermittelt werden. Alle Unterkünfte befinden sich übersichtlicher Nähe. Falls der Wunsch nach einem verlängerten Privataufenthalt besteht (etwa, um doch noch den Kreml in Moskau zu besuchen), kann auch hier organisatorisch geholfen werden (gegen Aufpreis). Weitere Details sind auf einem Informationsblatt erhältlich, das wir Ihnen gerne zusenden. Bitte schreiben Sie (in deutscher, englischer oder russischer Sprache) an Dr. Elena Nitschiporovitsch oder Dr. Markus Osterrieder |